Die Thai-Küche hat unzählige Currys, die viele Besucher gar nicht kennen. Einige davon sind sehr scharf, einige hingegen sehr mild. Auch bei Currys ist die thailändische Küche eben sehr vielfältig und bietet eine große Auswahl.
Rot, grün, gelb: die bunte Welt der thailändischen Currys
Heute stellen wir dir 13 der bekanntesten Thai-Currys aus allen Regionen Thailands vor, die du unbedingt mal probieren solltest. Das Wort Curry heißt auf Thailändisch übrigens “Gaeng” (แกง), was auch bei den meisten Namen vorne angehängt wird.
Inhaltsverzeichnis
Green Curry – Gaeng Kiaw Wan (แกงเขียวหวาน)
Das grüne Curry, in Thailand besser bekannt als Gaeng Kiaw Wan, ist definitiv eines der beliebtesten Thai-Currys der Welt. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie “grünes, süßes Curry”.
Green Curry wird immer als eine Art Suppe serviert mit der Fleischsorte deiner Wahl. Sehr beliebt ist das Gaeng Kiaw Wan Gai (Hähnchen). Dabei wird die grüne Curry-Paste zusammen mit Kokosmilch für längere Zeit gekocht. Das Fleisch wird in dieser Brühe gegart und es wird dadurch besonders zart. Meistens ist Green Curry eher mild und nicht so scharf, jedoch gibt es vereinzelt (besonders im Süden Thailands) auch sehr scharfe Versionen.
Normalerweise wird hierzu eine Portion Reis extra bestellt. Als günstigere Version auf Reis (“Rad Khao”) bekommst du es nur sehr selten.
Panaeng Curry – Gaeng Panaeng (แกงพะแนง)
Panaeng Curry zählt zu unseren persönlichen Favoriten der Thai-Küche. Auch dieses Curry wird mit Kokosmilch gekocht und hat einen einzigartigen, leckeren Geschmack. Es ist üblicherweise ein wenig schärfer als Green Curry, aber du kannst es natürlich auch als nicht scharfe Version bestellen.
Beim Gaeng Panaeng sind fast alle Fleischsorten möglich und üblich: Hähnchen (Gai), Schwein (Moo), Rind (Nuea) sowie auch eine Tofu-Variante findest du hin und wieder in Thai-Restaurants.
Oft kannst du Panaeng Curry übrigens auch als günstigere Version auf Reis (“Rad Khao”) bestellen. Für 2 Personen jedoch ist die normale Variante mit Extra-Reis zu empfehlen.
Red Curry – Gaeng Pet (แกงเผ็ด)
Ein weiteres leckeres Curry der Thai-Küche, das dem Geschmack von Panaeng etwas ähnelt. Red Curry zählt neben dem Green Curry wohl zu den beliebtesten Currys bei Touristen. Übersetzt bedeutet der thailändische Name Gaeng Pet “scharfes Curry”, was nicht unbedingt immer so ist – zumindest wenn du als Tourist rotes Curry bestellst.
Auch hier wird wieder eine Curry-Paste zusammen mit Kokosmilch gekocht. Anschließend wird das Fleisch deiner Wahl hinzugegeben und schließlich kommt noch etwas Gemüse, z.B. Basilikum, Bambus oder thailändische Aubergine, hinzu.
Der Name kommt von den Zutaten der roten Curry-Paste, die ihr die intensive Farbe verleihen. Je nach Menge der Kokosmilch färbt sich das Curry später jedoch eher Orange.
Yellow Curry – Gaeng Kari (แกงกะหรี่)
Das dritte bekannte Curry der Thai-Küche, auch wenn es in Thailand gar nicht so häufig gegessen wird. Zumindest von Einheimischen. Trotzdem findest du es in fast jedem thailändischen Restaurant. Gemeint ist hier auch eher das Gericht Gaeng Kari, was etwas an indische Currys erinnert.
Das gelbe Curry beinhaltet ebenfalls Kokosmilch und eine Fleischsorte deiner Wahl (meistens Hähnchen). Selbst Kartoffeln sind in diesem Curry zu finden. Auch wenn es normalerweise mit Reis gegessen wird, gibt es auch eine Variante mit Khanom Chin Nudeln (siehe auch weiter unten).
Achtung: In einigen Teilen Thailands, besonders im Süden, bezieht sich das gelbe Curry auf ein Gericht mit dem Namen Gaeng Luang, was übersetzt genau das bedeutet. Dieses Gericht unterscheidet sich deutlich vom Geschmack des Gaeng Kari.
Khao Soi (ข้าวซอย)
Khao Soi ist eine Nudelsuppe aus dem Norden Thailands und vor allem in der Gegend Chiang Mai zu finden. Beeinflusst wurde sie durch die burmesische Küche und ist eine der leckersten und interessantesten Nudelsuppen Thailands!
Neben dem leckeren Curry und dem zarten Fleisch (meistens eine kleine Hähnchenkeule) sind eine weitere Besonderheit die knusprigen Nudeln. Aber auch andere Fleischsorten sind möglich und eine vegetarische Version findest du ebenfalls hin und wieder.
Du solltest Khao Soi unbedingt probieren, wenn du die Möglichkeit hast! Manchmal findest du sie auch in anderen Gegenden Thailands, z.B. in Bangkok, seltener jedoch im Süden.
Gaeng Pa (แกงป่า)
Gaeng Pa bedeutet übersetzt “Dschungel-Curry” bzw “Wald-Curry” und der Name kommt daher, dass es in den Regionen Thailands entstanden ist, wo wenige Kokosnuss-Palmen wachsen. Dementsprechend beinhaltet dieses Gericht auch keine Kokosmilch.
Geschmacklich erinnert mich Gaeng Pa etwas an das Gericht Gaeng Om aus dem Isaan. Mit dem Unterschied, dass hier keine fermentierte Fischsauce (Nam Pla Raa) enthalten ist. Trotzdem ist dieses Curry meistens etwas scharf und mal eine nette Abwechslung zu den anderen Currys, da es fast eher wie eine Suppe ist. Ob es dir schmecken wird? Finde es am besten selbst heraus!
Gaeng Som (แกงส้ม)
Gaeng Som ist eine Spezialität aus dem Süden Thailands und eines der schärfsten Currys, die ich kenne. Gaeng Som bedeutet übersetzt “saures Curry” und der Name ist volles Programm. Das Curry beinhaltet keinerlei Kokosmilch und ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack.
Ich selbst esse Gaeng Som hin und wieder sehr gerne. Ich finde diesen sauren, frischen Geschmack sehr interessant. Da Tobi und ich auf Koh Phangan in Südthailand leben, gibt es entsprechend sehr gutes Gaeng Som hier. Meistens findest du dieses saure Curry mit Fisch (Gaeng Som Pla) oder etwas seltener auch mit Garnelen (Gaeng Som Goong).
Wenn du mal etwas außergewöhnliches probieren willst und scharfes Essen magst, solltest du Gaeng Som mal eine Chance geben. Vielleicht schmeckt es dir ja auch.
Massaman Curry – Gaeng Massaman (แกงมัสมั่น)
Eine echte Perle der Thai-Currys! Massaman ist das wahrscheinlich am wenigsten scharfe, eher süßliche Curry, aber trotzdem einfach nur lecker. Es ist ein typisches Gericht der südlichen Thai-Küche und durch die Zutaten sehr dick und sättigend. Es hat auch den Spitznamen “Erdnuss-Curry”.
Weitere Zutaten des Massaman Currys sind neben der Massaman-Curry-Paste und Kokosmilch auch Kartoffeln und Erdnüsse. Eine beliebte Fleischsorte beim Massaman ist Hähnchen (Massaman Gai), aber auch Rind, Schwein oder einfach nur Tofu ist möglich.
Pad Prik Gaeng (ผัดพริกแกง)
Eines unserer Lieblings-Reisgerichte in Thailand ist eindeutig Pad Prik Gaeng. Hierbei handelt es sich um ein gebratenes rotes Curry, das mit Fleisch, langen Bohnen, Kaffir-Limettenblättern und manchmal noch anderem Gemüse im Wok vermischt wird.
Dieses gebratene Curry hat einen sehr extremen und leckeren Geschmack, oft ist es auch sehr scharf. Unbedingt probieren!
Tipp: Eine unserer Lieblingsvarianten ist Pad Prik Gaeng mit knusprigem Schweinefleisch/Crispy Pork (Pad Prik Gaeng Moo Grob). Da es sich hierbei um ein Reisgericht handelt, wo du keinen Reis extra bestellen musst, bietet es sich an, noch ein Spiegelei (Khai Dao) zusätzlich zu bestellen.
Gaeng Tai Pla (แกงไตปลา)
Dieses Curry wurde von den Fischern Südthailands erfunden, die die Innereien der Fische nicht einfach wegwerfen wollten. So legten sie Fischblasen ein, aus denen eine Sauce entstand, die Tai Pla genannt wird. Tai Pla ist somit ein Bestandteil von diesem Gericht. Meistens ist auch Fleisch vom Fisch sowie gekochter Bambus im Curry mit drin.
Ich würde den Geschmack als salzig-säuerlich beschreiben, wobei das Salzige eher heraussticht. Sicherlich ein sehr exotisches Curry, das vielleicht sogar deinen Geschmack trifft. Doch Vorsicht: Je nach Thai-Shop oder Restaurant kann es ziemlich scharf für den westlichen Gaumen sein.
Khua Kling (คั่วกลิ้ง)
Eines der bekanntesten Currys der südlichen Küche und sehr beliebt bei den Thais im Süden ist Khua Kling. Neben Gaeng Som eines der schärfsten Currys, die ich jemals probiert habe! Typisch südthailändisch eben.
Dieses Thai-Curry ist sehr trocken, was bedeutet, dass es mit keinem oder nur sehr wenig Öl gebraten wird. Meistens wird gehacktes Schweinefleisch verwendet (andere Sorten kannst du aber auch bestellen), was dem Gericht eine gewisse Ähnlichkeit zum Pad Kra Pao verleiht.
Khanom Chin (ขนมจีน)
Bei Khanom Chin (ausgesprochen “Khanom Dschin”) handelt es sich gleichermaßen um den Namen von den weißen Reisnudeln, als auch von einigen Gerichten, die diese Nudeln enthalten. Beim Gericht gibt es verschiedene Saucen und Currys und da es in diesem Artikel um Currys geht, liste ich entsprechend nur diese auf. Da wären also folgende:
Khanom Chin Gaeng Kiao Wan (weiße Reisnudeln mit Green Curry Sauce) und Khanom Chin Nam Ya (weiße Reisnudeln mit einem gelben Fischcurry). Außerdem gibt es noch ein Khanom Chin mit dem Tai Pla Curry (siehe weiter oben).
Das Khanom Chin Nam Ya erinnert sehr an das Nationalgericht Myanmars Mohinga. Falls du also mal in Myanmar warst und es dir geschmeckt hat, dann wirst du Khanom Chin Nam Ya sicher auch mögen. Auch hier ist wieder Kokosmilch enthalten und es kann etwas scharf werden.
Auf jeden Fall mal eine nette Abwechslung, falls du mal ein weiteres Curry ohne Reis probieren möchtest.
Gaeng Khae (แกงแค)
Zu guter Letzt erwähne ich noch das Gaeng Khae, welches auch aus dem Norden Thailands kommt. Statt nur einer fertigen Curry-Paste werden hier zusätzlich viele Kräuter und Gemüsesorten verwendet, die dem Gericht ihren Geschmack verleihen. Es handelt sich hierbei also eher um eine Suppe, die auch sehr scharf sein kann, statt um ein klassisches Curry-Gericht.
Das waren übrigens noch längst nicht alle Thai-Currys. Es gibt noch eine Reihe weiterer Currys, die jedoch sehr unbekannt sind und die du kaum in Restaurants findest. In diesem Artikel haben wir die meisten abgedeckt. Viel Spaß beim Probieren!
Welches ist dein Lieblings-Curry der Thai-Küche? Welches würdest du unbedingt gerne mal probieren oder vielleicht sogar nachkochen?
Max ist leidenschaftlicher Thailandfan, spricht die Landessprache und ist immer für einen Witz zu haben. Die meiste Zeit verbringt er in Chiang Mai, erkundet aber regelmäßig auch andere Regionen Thailands. Er ist beruflich Texter und Übersetzer und telefoniert in seiner Freizeit gerne mit seinen Freunden.
Gerade sitze ich hier verzweifelt im 7/11 in Krabi und frage mich nach 4 gescheiterten Bestellungen, welches Curry ich ordern muss, um zu bekommen, was ich mir wünsche! Ganz toller und ausführlicher Beitrag der mir total weitergeholfen hat! Jetzt weiß ich sogar welche Curry‘s ich wohl bisher gegessen hab, welches ich bestellen sollte um zu bekommen was ich möchte und welche Gerichte ich wohl noch probieren sollte! Vielen Dank, dass du dein Wissen mit uns teilst! Liebe Grüße
Hallo liebe Vlora,
oh man, dann war der Artikel ja quasi der Retter in der Not! 😀 Das freut mich natürlich sehr 🙂 Ich hoffe, du hattest nun endlich das bekommen, was du wolltest.
Ganz liebe Grüße
Max