In der Thai-Küche gibt es einige exotische Zutaten, Saucen oder Gewürze, die du eventuell noch nicht kennst. Viele davon werden aber auch in anderen asiatischen Küchen verwendet.
Während die Sojasauce oder auch die Fischsauce den meisten hierzulande bekannt ist, gibt es auch unbekanntere Zutaten der Thai-Küche, wie geröstete Chili-Paste.
Saucen, Curry-Pasten, Kokosmilch und mehr – 12 wichtige Zutaten
Im folgenden Artikel zeigen wir dir die wichtigsten Zutaten, um authentische Thai-Gerichte zu kochen. Ein zweiter Teil mit Kräutern und Gemüsesorten wird ebenfalls noch auf dem Blog erscheinen.
In Thailand bekommst du diese Zutaten alle problemlos auf jedem Markt oder in jedem Supermarkt, in Europa ist es teilweise etwas schwieriger. Gut ausgestattete Supermärkte haben jedoch einige dieser Zutaten im Angebot.
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Inhaltsverzeichnis
1. Fischsauce (Nam Pla)
Die thailändische Küche nutzt wenig Salz im herkömmlichen Sinne wie in Deutschland. Zum Salzen und Würzen wird in Thailand die Fischsauce genutzt.
Sie wird traditionell aus kleinen Fischen, Meersalz und Wasser hergestellt. Aber keine Angst, trotz des Namens bekommt dein Gericht keine fischige Note, sondern nur einen sehr würzigen, salzigen Geschmack. Beim Kochen solltest du also lieber weniger statt mehr nutzen. Nachwürzen kannst du immer.
2. Austernsauce (Naman Hoi)
Neben der Fischsauce ist die Austernsauce ebenfalls sehr wichtig zum Würzen der Thai-Gerichte.
Während die Fischsauce flüssig wie Wasser ist, ist die Konsistenz der Austernsauce dickflüssig. Sie hat einen sehr starken, süß-salzigen Geschmack und wird in Maßen verwendet. Die Austernsauce wird aber nicht nur zum Würzen genutzt, sondern z.B. auch beim Marinieren von Fleisch. Hergestellt wird sie übrigens mit Austernextrakt sowie Zucker, Weizenmehl, Salz, Sojabohnen, Karamell und Maisstärke.
Sehr beliebte Gerichte, die Austernsauce beinhalten, sind beispielsweise Pad Kra Pao oder Pad Pak Bung.
3. Sojasaucen (Si Yu)
Es gibt in der Thai-Küche verschiedene Sojasaucen, die verwendet werden. Dazu zählt die helle Sojasauce (auf thailändisch Si Yu Khao genannt), die etwas salziger ist. Hell ist zwar etwas irreführend, weil sie auch dunkel, aber etwas durchsichtiger ist.
Die dunkle Sojasauce (auf thailändisch Si Yu Dam) ist hingegen überhaupt nicht durchsichtig, ein klein wenig dickflüssiger, weniger salzig und etwas süß durch die Fermentierung bei der Herstellung.
4. Curry-Pasten (Khrueng Gaeng)
Es gibt viele Curry-Gerichte in Thailand, die mit den jeweiligen Pasten zubereitet werden. Dazu zählen Green Curry, Red Curry, Massaman Curry, Yellow Curry oder Panaeng Curry.
Deutlich aufwendiger, kannst du die Pasten auch selbst herstellen oder einfach im Supermarkt kaufen, meist sogar in gut ausgestatteten deutschen Supermärkten. Beachte, dass die deutschen Produkte oft milder sind und ganz anders als in Thailand schmecken. Wenn du eine fertige Curry-Paste kaufst, suche am besten eine importierte aus Thailand. Nur dann bekommst du den intensiven Original-Geschmack.
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5. Jasmin Reis (Khao Hom Mali)
Der Jasmin Reis gehört zum Langkornreis und wird an vielen Orten Thailands angebaut. Der Duftreis klebt ein wenig zusammen und hat ein ganz besonderes Aroma. Bei Reisgerichten wird in Thailand ausschließlich dieser Reis verwendet, kann aber auch mit braunem Reis oder Vollkorn-Arten gemischt werden.
6. Sticky Rice (Khao Niao)
Klebereis ist eine andere Art Reis, die durch einen hohen Anteil Amylopektin in der Stärke beim Dämpfen verklebt. Er wird für süße Desserts wie Mango Sticky Rice, aber auch zum Beispiel in der Isaan-Küche des Nordostens von Thailand verwendet.
Zubereitung von Sticky Rice:
Wasche etwa 1 Tasse Reis mehrmals mit Wasser aus, bis es klar wird. Danach weiche ihn ca. 3 Stunden im Wasser ein. Nun lege ihn in den Bambuskorb eines Reisdämpfers oder auf ein Leinentuch in den Dampfgarer eines Reiskochers. Bringe das Wasser unter dem Reis zum Kochen für ca. 20-25 Minuten. Sollte der Reis noch zu feucht sein, dämpfe ihn ein wenig weiter, ansonsten ist der servierbereit.
Alternativ kannst du auch die Mikrowelle nutzen. Fülle dafür einen geeigneten Topf mit dem Reis und Wasser, etwa 1 cm über dem Reis. Starte den Vorgang auf 600 Watt für 3 Minuten, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Danach stelle auf 450 Watt für weitere 10 Minuten. Rühre den Reis, um und stelle ihn weitere 3-4 Minuten in die Mikrowelle. Danach ist er fertig.
7. Reisbandnudeln (Sen Mee, Sen Lek und Sen Yai)
In Thailand gibt es viele verschiedene Größen von Reisbandnudeln. Von dünnen Nudeln (Sen Mee) über mittlere Nudeln (Sen Lek) bis hin zu dicken Reisbandnudeln (Sen Yai).
Während du bei einer Nudelsuppe immer deine bevorzugte Art der Nudeln wählst, gehören mittelgroße Reisbandnudeln in das Gericht Pad Thai. Die großen Reisbandnudeln Sen Yai findest du z.B. im Gericht Pad Si Yu. Hergestellt werden sie übrigens aus Reis- sowie Tapiokamehl und Wasser. Vor dem Braten werden die Nudeln außerdem in Wasser eingeweicht.
8. Palmzucker (Nam Tan Puek)
In Thailand wird öfters statt normalem Zucker der Palmzucker beim Kochen verwendet. Da der Palmzucker nicht ganz so süß, sondern eher mild mit einem Karamell-Beigeschmack ist, wird er gerne als Alternative genutzt.
Besonders für die thailändischen Desserts und Kuchen wird Palmzucker oft eingesetzt, aber auch beim Kochen, beispielsweise in Gerichten wie Som Tam Thai oder Massaman Curry.
9. Prik Nam Pla
Dies ist eine thailändische Würzsauce. Sie besteht zu großen Teilen aus Fischsauce und Chilis. Mit ihr kannst du dein Gericht etwas salziger und schärfer machen. Prik Nam Pla steht grundsätzlich in jedem Thai-Restaurant auf dem Tisch. Beliebt zum Beispiel beim Nachwürzen von gebratenem Reis, aber auch vielen anderen Gerichten.
Zubereitung von Prik Nam Pla:
Du brauchst je 5 grüne und rote Chilis, ½ Limette, 2 Knoblauchzehen, 2-3 Esslöffel Fischsauce. Schneide die Chilis und Knoblauchzehen in kleine Ringe. Gib sie in eine kleine Schüssel und presse die Limette darin aus. Als letztes rührst du die Fischsauce unter und fertig ist Prik Nam Pla. Du kannst sie auch häufiger verwenden.
10. Geröstete Chilipaste (Nam Prik Pao)
Mit einem Geschmack zwischen süß und scharf, wird Nam Prik Pao als Würzmittel in der Thai-Küche verwendet. Sie schmeckt zwar intensiv, fügt sich aber super in Thai-Gerichte ein und sticht dort dann auch nicht zu stark hervor.
Zubereitung von Nam Prik Pao:
Du brauchst je 4-5 getrocknete Chilis, 2 Schalotten, 4 Knoblauchzehen, 70 g getrocknete Garnelen, 2-3 EL Fischsauce, 2-3 EL Palmzucker, 1 ½ EL Limettensaft und 1 TL Tamarindensaft. Optional noch ½ EL Garnelenpaste.
Zuerst entferne die Kerne und Stiele der Chilis, schneide sie dann in kleine Stücke. Brate die zerkleinerten Schalotten und Knoblauchzehen einer Pfanne an. Die getrockneten Chilis und Garnelen kannst du jeweils in einem Mixer zerkleinern. Anschließend kommen alle Zutaten gemeinsam in den Mixer und werden zu einer Paste verarbeitet. Für den letzten Schritt gibst du 3-4 EL Öl in eine Pfanne und brätst darin die Paste über mittlere Hitze, bis sie eine gleichmäßige Konsistenz hat.
11. Pad Thai Sauce
Um den einzigartigen Geschmack des Pad Thai hinzubekommen, benötigst du diese Sauce. Du kannst sie fertig in Asia Märkten kaufen, bei Amazon* bestellen oder einfach selbst machen. Eine selbstgemachte Pad Thai Sauce schmeckt oftmals viel besser, braucht aber auch etwas Übung. Du kannst deine selbstgemachte Sauce im Kühlschrank lagern und mehrfach verwenden.
Zubereitung der Pad Thai Sauce:
Du brauchst je 4 EL Tamarindensaft oder Tamarindenpaste, 2-3 EL braunen Zucker oder Palmzucker, 2 EL Fischsauce und 1 TL Salz. Gib alle Zutaten in einen kleinen Topf und lasse sie für etwa 20 Minuten kochen, bei leichter bis mittlerer Hitze. Rühre alles durch und probiere zwischendurch. Der Geschmack sollte eine gleichmäßige Mischung aus süß, sauer und salzig sein. Würze gegebenenfalls nach.
12. Kokosmilch (Gati)
Die aus dem Fleisch der Kokosnuss gewonnene Kokosmilch ist eine weitere häufig genutzte Zutat der Thai-Küche. Bei vielen der Currys, aber auch beispielsweise bei der Tom Kha Gai Suppe darf sie nicht fehlen. Der Geschmack liegt irgendwo zwischen fruchtig und nussig – er ist einzigartig.
Kennst du noch weitere typische Thai Zutaten, die in diese Liste gehören? Gib uns dein Feedback in den Kommentaren.
Fotos: Foto 4 (Reisbandnudeln): Ildi Papp/shutterstock.com – Foto 5 (Prik Nam Pla): Monster e/shutterstock.com
Max ist leidenschaftlicher Thailandfan, spricht die Landessprache und ist immer für einen Witz zu haben. Die meiste Zeit verbringt er in Chiang Mai, erkundet aber regelmäßig auch andere Regionen Thailands. Er ist beruflich Texter und Übersetzer und telefoniert in seiner Freizeit gerne mit seinen Freunden.